Homepage des Clubs:

http://www.bamby-leipzig.de/

Die Musik des Clubs flötete bis nach hier draußen und unwillkürlich wippte ich von links nach rechts, wiegte mich bereits hier draußen im Takt, während ich Hanno simste. In Spanien hatte es damals kaum Techno gegeben. Nun ja, zumindest hatte das rhythmische Gewummer etwas von zu Hause - auch wenn ich es nicht sonderlich mochte. ABER hier draußen kam nicht nur Bumm Bumm an, NEIN! Ich hörte auch eine singende klingende Stimme!
Als ich die SMS beendet hatte, ließ ich das Telefon in meine Tische verschwinden, und wandte mich dann fröstelnd an Mina. "Hoffentlich hat er uns nicht vergessen", murmelte ich finster. In der Uni hatte er ein wenig grimmig gewirkt, aber in seiner Nachricht war Hanno witzig und nett gewesen - bis auf das wir die Getränke selbst zahlen mussten, aber ich schätze, das war nun mal der Preis wenn man in einem solchen Club Geburtstag feiern wollte - also ging ich vorerst davon aus, dass er uns nicht vergessen hatte. Trotzdem redete ich weiter komisches Zeug, denn ich war vorfreudig und kribbelig und wenn ich vorfreudig und kribbelig war, redete ich gern. "Was ist wenn er sein Handy nicht dabei hat oder nicht hört? Dann müssen wir ewig hier warten und erfrieren vermutlich. Oder wir müssen mit den Türstehern schlafen." Ich schielte zu den finster drein blickenden Kerlen hinüber, ehe ich wieder zu Mina sah. "Ich will nicht mit den Türstehern schlafen." Erneut rieb ich mir bibbernd über die Schultern. "Scheiß Dezembergeburtstagskinder. Nichts gegen dich." Ich grinste den Rotschopf an und schlug ihr liebevoll gegen die Schulter.
Obwohl ich davon ausging, dass Hanno gleich in Zeitlupe megacool und megaheiß aus der Tür kommen und laut "Die gehören zu mir" verkünden würde (und uns alle neidisch hinterher sehen würden, wenn wir hoch erhobenen Hauptes an ihnen vorbei zogen), hatten wir uns vorerst in die Schlange eingereiht.

Überrascht wirbelte ich herum, als ich meinen Namen hörte - und auch schon in eine kräftige Umarmung gezogen wurde. "Hehehy!", rief ich lachend aus und stolperte einen Schritt zurück, ließ mich jedoch allzu gern von Hanno umarmen. Ich liebte sie einfach, diese langen, engen Umarmungen, mit Typen die so viel größer waren als ich. Mit einem seeligen Grinsen schmiegte ich mich kurz an ihn, ehe ich - vollends zufrieden mit seinem Arm um meine Schultern - Mina angrinste. Vielsagend. "Das ist Mina. Sie ist etwas schüchtern, aber wenn du uns jetzt gleich was ausgibst, legt sich das ganz schnell." Ich lachte und hoffte, dass Mina ebenfalls lachen würde. Obwohl sie nach der Schule schon sehr viel, nennen wir es 'zutraulicher' geworden war, hatte ich das Gefühl, dass so coole Leute wie Hanno sie immer noch ein bisschen einschüchterten. Coole Leute wie er, mit vielleicht sogar noch cooleren Freunden, die in solchen Clubs Geburtstag feierten ... Aber hey, ich hatte es mir doch gedacht, dass er neulich nur wegen der Kopfschmerzen so geknickt gewesen war. Privat schien er wirklich ziemlich gut drauf zu sein. Was natürlich auch am Alkohol liegen könnte.
Plötzlich zog er mich in Richtung Eingang und schnell griff ich nach Minas Hand, um sie ebenfalls hinter mir her zu schleifen. "Danke! Wie großzügig von dir!" Wieder musste ich lachen und konnte nicht anders, nachdem ich die Rothaarige neben mich gezogen hatte, als ihm die Wange zu tätscheln. "Meine Güte, du bist aber schon ein bisschen hinüber, oder?" Grinsend hakte ich mich bei ihm unter und zog Mina weiter neben mir her. Hoffentlich spürte sie das gleiche vorfreudie Kribbeln wie ich. Sie sollte sich bloß nicht wie das dritte Rad am Wagen vorkommen! Unsere erste Party hier. Sie musste erfolgreich werden und das ging nur, wenn Mina sich wohlfühlte. Eine Herausforderung, die ich gern jedes Mal wieder auf's neue antrat ...