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#1

Hörsaal 2

in Uni 21.12.2014 11:52
von Emma Rehefeld • 42 Beiträge
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#2

RE: Hörsaal 2

in Uni 26.01.2015 22:35
von Prof. Dr. Johann Stätter • 1 Beitrag

Wie jeden Tag strömten die Studenten mit einer Mischung zwischen Freunde und Resignation in den Gesichtern in den Hörsaal. Mit den Gedanken irgendwo anders ließen sie sich auf ihre Plätze fallen. Ich beobachtete die Schar junger Menschen gerne in den frühen Morgenstunden. Das erinnerte mich an die Zeit, in der ich selbst noch viel, ausgiebig und übertrieben feieren gegangen war.
Vor meiner ersten Ehe.
Die Scheidung war heute fünf Jahre her. Fünf Jahre, die ich nun an dieser Uni unterrichtete, während Studenten ein und aus gingen. Dabei fiel mir ein, dass heute eine junge Frau kommen würde, um sich diesem Kurs anzuschließen. Sie hatte einen beeindruckenden Lebenslauf. Zwei Jahre Studium an der DEKRA Hochschule Berlin und ein Jahr in Spanien, ebenfalls Jornalismus. Dass sie in Erwägung zog, hier zu Ende zu studieren, war sicher keine schlechte Wahl für sie. Ich sah auf den Stapel Papiere auf meinem Tisch. Rehfeld, Emma. Ich bekam selten Quereinsteiger. Mal sehen, wie sie sich schlagen würde. Ich räusperte mich und lächelte meiner Klasse wie immer energiegeladen und charmant zu. "Willkommen zum neuen Semester! Ich hoffe ich habt die freie Zeit genossen, ich habe nicht vo, euch dieses Mal zu schonen." Ich grinste etwas fies, während ich mich auf mein Pult stützte. "Okay, also erst einmal gibt es eine neue Studentin im Kurs. Ich würde mich sehr über ein Handzeichen freuen, damit ich weiß, ob sie schon da sind, Frau Rehfeld."

zuletzt bearbeitet 26.01.2015 22:35 | nach oben springen

#3

RE: Hörsaal 2

in Uni 26.01.2015 23:11
von Emma Rehefeld • 42 Beiträge

Gerade als ich mit den letzten Studenten in den Saal huschte und mich auf dem nächsten freien Platz neben irgendeinem Typen niedergelassen hatte, ertönte plötzlich ... mein Name. Ich blinzelte ein paar Mal. Okay ... das war komisch. Aber öhm ... sehr aufmerksam vom Lehrer. Voller Überraschung konnte ich nicht anders, als meinem Nachbarn einen (Waaas) Blick zu zuwerfen, ehe ich zaghaft den Arm hob. "Ähm ... hier", sagte ich leise und nicht sonderlich beigeistert, von der ja, "Sonderbehandlung." Dann jedoch musste ich lächeln und spürte ein freudiges Kribbeln im Bauch. War ja fast wie damals in der Schule. Ich holte meinen Kram aus der Tasche und ließ ihn dann vor mich auf das Pult plumpsen. "Dann auf ein neues ...", murmelte ich leise und rutschte ein wenig auf meinem Platz hinab, um es mir bequem zu machen. In Gedanken war ich bei Mira - die nun endlich Praxiserfahrung bekam und von nun an offiziell mit beiden Beinen fest im Leben stand.
Während ich nur mit einem halben Ohr zuhörte - Standartgefasel vom Anfang eben - mustere ich unseren Lehrer genauer und mein Lächeln wurde breiter. Er war heiß. Erneut fühlte ich mich in meine Schulzeit zurück versatzt. Ja, da hatte der Matheunterricht fast schon Spaß gemacht ... (Anmerkung der Autorin: ;DDD)


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#4

RE: Hörsaal 2

in Uni 26.01.2015 23:25
von Hanno Richter • 8 Beiträge

Der sonst leere Platz neben mir wurde plötzlich in Beschlagnahm genommen. Ich fragte mich kurz, wer plötzlich das Bedürfnis besitzen könnte, neben mir zu sitzen, das registrierte ich, dass es ein junge Frau war, die mir zuvor noch nie über den Weg gelaufen war. Sie sah ganz gewöhnlich aus, wie viele andere brünette Mädchen auch, aber der Blick den sie mir zuwarf, als anscheinend ihr Name von Professor Stätter aufgerufen wurde, war amüsant. Ich tippte ungeduldig mit den Finger auf dem Tisch, während ich den Standradklauseln von Stätter lauschte. Er war zwar mit Abstand mein Lieblingsdozent, aber heute war mir eigentlich irgendwie alles egal. Ich spürte noch immer die Nachwirkungen der großen Party, die ich am Samstag besucht hatte und das ich gestern erst um zwölf Uhr Mittags nach Hause gekommen bin, war schon Zeichen für sich.
"Dann auf ein neues ...", murmelte die Kleine neben mir, aber ich warf ihr nur einen kurzen Blick zu. Sie hörte Stätter zu oder sah zu mindestens nach vorne zur Tafel und unserem Dozenten.
Ich beschloss, mich auch wieder auf das Geschehen zu konzentrieren und nachher noch eine Kopfschmerztablette extra zu schlucken. Wie ich Kopfschmerzen hasste. Am liebsten würde ich wieder nach Hause gehen und mich in meinem Bett verkriechen, um dann später noch eine Runde Fußball zu gucken und mir eine Pizza zu bestellen.
Aber das Leben war kein Wunschkonzert ...

zuletzt bearbeitet 26.01.2015 23:26 | nach oben springen

#5

RE: Hörsaal 2

in Uni 26.01.2015 23:47
von Emma Rehefeld • 42 Beiträge

Mensch, wie ich diesen Belehrungskram hasste. Ich rutschte so tief nach unten, dass ich meine Knie an der unendlich langen Tischbank vor mir lehnen konnte. Meine Lieblingssitzposition. Nach einem weiteren kurzen Blick zu unserem Dozenten zog ich schließlich mein Handy aus der Tasche und schickte Mina eine knappe SMS, da es mich ja schon sehr interessierte, wie es bei ihr lief. Auch ... wenn sie vielleicht gerade nicht in der Lage war, mir zu antworten. Oh Shit. Oder hatte ich jetzt Mist gebaut? Piepte ihr Handy nun und sie wurde zur Schnecke gemacht?
"Ficken." Ganz automatisch war mir mein Lieblings(schimpf)wort heraus gerutscht. Ich presste die Lippen auf einander und hoffte, dass es niemand gehört hatte. Während ich also mein Handy zurück in meine Jackentasche stopfte, schielte ich zu meinem Nachbarn - rechts von mir war nur der Gang. Oh. Nochmal ficken. Und diesmal kann das gern zweideutig gesehen werden, ja. El hombre war heiß! Und zwar megaheiß. Ich nahm einen etwas tieferen Atemzug und grinste in mich hinein, ehe ich wieder nach vorne sah. Fast hätte ich mein Handy ja noch einmal herausgeholt, um Mina eine weitere vernichtende Triumph SMS zu schicken.


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#6

RE: Hörsaal 2

in Uni 27.01.2015 22:35
von Hanno Richter • 8 Beiträge

"Ficken."
Verwirrt drehte ich mich zu meiner neuen Sitznachbarin um und warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. In einer lässigen Pose lümmelte sie auf ihrem Platz und ließ gerade ihr Telefon in die Jacke gleiten. Oh ha, womit hatte ich das verdient? Konnte ich nicht wieder die vollkommene Ruhe meines Platzes genießen, ohne eine SMS schreibende Nachbarin? Die nebenbei die ganze Zeit mit sich selbst redete ...
Ich wollte gerade wieder nach vorne sehen, da vibrierte es in ihrer Tasche. "Ich glaube du hast gerade eine SMS bekommen", waren meine ersten Worte zu ihr. Ich musterte noch einmal ihr Seitenprofil. Okay, sie sah gar nicht so gewöhnlich aus, wie auf den ersten Blick, aber ich konnte nie richtig gefallen an brünetten Mädchen finden. Mir gefielen die Blonden einfach immer mehr. Und am besten die, die nichts ernsthaftes wollten. Eine richtige Beziehung würde ich wohl erst mit Ende Zwanzig eingehen können... oder mit der Ideal-Frau, aber die war mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen und ich bezweifelte, dass sie es je tun würde. Obwohl sich ein Urlaub in Schweden sicher einmal anbieten würde. Ich wendete den Blick wieder nach vorne und konzentrierte mich auf Professor Stätter, doch mit dem Kater, der mir immer noch in den Gliedmaßen steckte, war das reichlich schwer ...

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#7

RE: Hörsaal 2

in Uni 28.01.2015 20:39
von Emma Rehefeld • 42 Beiträge

Den Kopf schief gelegt, lauschte ich meinem neuen Dozenten, bemüht darum, nicht zu lächeln. Im Geiste malte ich mir tatsächlich schon aus, wie ich viele Fragen stellen und nach dem Unterricht stets bei ihm zu weiteren "Fragen" vorbei schauen würde. Und dann würde ich ihm irgendwann einen Apfel schenken. Mein Grinsen wurde breiter und ich legte mir unauffällig eine Hand vor den Mund, um es zu verbergen. Das waren solche Lol Sachen. Ich würde nie so etwas tun. ... Hoffte ich.
Plötzlich vibrierte es unangenehm aufällig in meiner Tasche, und im selben Augenblick wurde ich von der Seite angesprochen. Scheiße, wie peinlich. Das Lächeln verging mir. "Ja ...", murmelte ich leise, überlegte das Handy wieder herauszuholen, ließ es anhand des mies gelaunten Tonfalls meines Nachbarn jedoch bleiben. Neugierig musterte ich ihn. Er war zweifelsohne verdammt attraktiv, aber auf den zweiten Blick erkannte man, das jene offentsichtliche Attraktivität, von etwas überschattet, dass man nur als "beschissener Kater" bezeichnen konnte. Für's erste war ich mir zumindest sicher, dass es sich darum handelte. Dunkle Schatten unter den Augen, ein bisschen grünlichblässliche Haut, und ein Blick der sagte 'Ich will zurück ins Beeett'. Zunächst wollte ich den Typen fragen, ob es hier irgendwo gute Locations zum Feiern gab, dann besann ich mich darauf, dass das wohl ziemlich fies gewesen wäre.
Wortlos fingerte ich in meiner Tasche weiter herum, ehe ich eine Reihe Kopfschmerztabletten herauszog und sie mit einem schwachen, vielsagenden und mitfühlenden Lächeln zu dem jungen Mann hinüber schob. "Du siehst aus, als könntest du die gebrauchen." Tja, wenn es wirklich so war, dass er gestern zu viel gefeiert hatte, dann wusste er nun zumindest, dass ich von der gleichen Sorte war.
Mit einem kleinen zufriedenen Lächeln zog ich nun doch mein Telefon aus der Tasche. Hat sie also doch Zeit zum antworten gefunden ...


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zuletzt bearbeitet 28.01.2015 20:40 | nach oben springen

#8

RE: Hörsaal 2

in Uni 28.01.2015 22:17
von Hanno Richter • 8 Beiträge

Sie murmelte etwas, doch ich hörte nicht genau drauf. Ich war zu sehr mit dem Dröhnen in meinem Kopf beschäftigt. Und damit Stätter zu mindestens noch ein bisschen zu folgen. Auch wenn er mein Lieblingsdozent war, er musste auch immer gleich mit der Tür ins Haus fallen und knallhart den "Stoff" weiter behandeln. Ich hörte wie meine Nachbarin in ihrer Tasche kramte. Trotzdem war ich überrascht, als sie mir ein paar Kopfschmerztabletten herüber schon. Ich runzelte die Stirn und sah ihr direkt in die braunen Augen. "Danke", sagte ich, aber mit einem beklommenen Ton in der Stimme. Wie nett von ihr.
Ich drückte eine Tablette aus Plastikhülle und kramte nach dem Wasser in meiner Tasche. Nebenbei überlegte ich mir, dass ich vielleicht doch mit ihr sprechen sollte. Immerhin war sie meine Rettung des Tages. Kopfschmerztabletten ... ich sollte die Dinger auch immer bei mir haben.
"Wohl auch öfters Probleme mit Kopfschmerzen? Oder Katern?", ich lächelte leicht, und schluckte anschließend die Tablette. Natürlich würde es noch ein paar Minuten dauern, bevor es sich besserte, aber ich war dankbar.
"Mir ist das übrigens schon lange nicht mehr passiert", ergänzte ich mich. Ich wollte nicht, dass man vielleicht dachte, ich wäre ein schlechter Trinker oder so ein Schwächling, der nach jeder Party tagelang zum Erholen brauchte. Ganz im Gegenteil. Nur die allerhärtesten Partys warfen mich aus der Bahn. Samstag war wohl leider eine von der Sorte gewesen.

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#9

RE: Hörsaal 2

in Uni 28.01.2015 22:30
von Emma Rehefeld • 42 Beiträge

"Kein Ding", erwiderte ich mit einem leichten Grinsen und ließ die Tabletten wieder zurück in meine Tasche gleiten. Zum ersten Mal nahm ich eine halbwegs vernünftige Haltung an, und stützte meinen Kopf auf den Ellenbogen, während ich mit ihm sprach. "Sowohl das eine, als auch das andere." Ich hatte regelmäßig Kopfschmerzen und regelmäßig Kater. Minikater, aber ach, ich stand halt einfach auf Dolormin. Bei seinen nächsten Worten nickte ich langsam. Klar, die männliche Testosteron Ehre musste ja aufrecht erhalten werden. "Gibt es ... denn hier ein paar nette ..." Ich zuckte mit einer Schulter, schob die Lippen kurz vor und schlug unschuldig die Augen nieder, "Locations?" Sprich: wo muss ich hingehen, um am schnellsten einen Kater zu bekommen? Das kleine Lächeln kehrte auf meine Lippen zurück. "Wie du ja sicherlich gehört hast, bin ich die neue", sagte ich nun mit einem Augenverdrehen und blickte zu Professor Stätter. "Ist er immer so ... ähm, organisiert?" Das vorhin war irgendwie echt ein bisschen peinlich gewesen.


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#10

RE: Hörsaal 2

in Uni 16.02.2015 20:44
von Hanno Richter • 8 Beiträge

"Mit Kopfschmerzen habe ich eher weniger das Problem", antworte ich verschmiltzt grinsend und merkte, dass es mir langsam besser ging und ich ein wenig auftaute. Ich stützte einen Ellenbogen auf den Tisch und hörte mit halben Ohr Stätter zu, der gerade damit anfing im Stoff weiter zu machen.
Im selben Moment hörte ich jedoch ihre Frage und überlegte kurz, während ich mir mit dem Stift am Kopf kratzte, was ich antworten sollte. Ich musterte ihr kleines Lächeln, aber äußerlich fand ich sie noch immer sehr gewöhnlich. Trotzdem war ich ganz offen mit ihr, immerhin war sie ein Frischling: "Ich kann dir nicht so viele Clubs empfehlen, da ich eher der Hausparty-Typ bin. Aber im Bamby Leipzig steigen manchmal richtig gute Partys, aber die sind in 99 Prozent der Fälle privat. Jetzt Samstag steigt 'ne Feier von einem Kumpel." Ich überlegte kurz, ob ich weiter sprechen sollte, aber genau betrachtet war sie ziemlich Noahs Typ. Er mochte Brünette mit Rehaugen. Außerdem schien sie eine ordentliche Feiernatur zu haben. Und Noah musste mal wieder ein neues Mädchen kennenlernen. Eins mit dem ich nicht schon im Bett war ...
"Hab ich mitbekommen", sagte ich grinsend und riss ein Stück Papier von meinem Block ab. Während ich weitersprach kritzelte ich meine Handynummer auf den Zettel: "Und deshalb und weil du meinen Tag gerettet hast, mache ich dir das einmalige Angebot dich dorthin mitzunehmen. Mein Freund Noah freut sich immer wieder neue Leute kennenzulernen." Ich zwinkerte ihr zu und schob den Zettel zu ihr herüber. "Schreib mir einfach am Freitag Abend und ich dann können wir wegen Samstag alles klären."
Ich schenkte ihr ein Lächeln, sah dann kurz zwischen ihr und Stätter hin und her und antwortete dann knapp: "Ja. Schrecklich organisiert."

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